Regener Postgeschichte 1816 – 1900

Alfred Kindl † 3. Februar 2010
Ehrenvorsitzender Briefmarkenfreunde Regen

Wolfgang Boranek
1. Vorsitzender Briefmarkenfreunde Regen
  

Quellenverzeichnis:
„Die Geschichte der Stadt Regen“
Handbuch der Bayer. Poststempel von K. Winkler 1951
eigene Forschung







Bis zur Einrichtung von Postwagenlinien wurde die in Regen angefallene Post gesammelt und von einem Träger etwa alle zwei Wochen nach Deggendorf gebracht und der dortigen Postagentur zur Weiterbeförderung übergeben.
        
Im Jahre 1816 wurden vom Staat zwei Postwagenlinien eingerichtet, die für unser Gebiet große Bedeutung erlangten.
Eine Linie verlief von Landshut über Deggendorf nach Regen und Zwiesel.
Die andere Linie verlief von Passau über Schönberg, Kirchdorf, Regen und Viechtach nach Cham.

Diese beiden Linien schnitten sich in Regen.
Vom Postknoten Regen, mit dem neu errichteten Poststall, wurden die Linien Regen- Deggendorf, Regen - Zwiesel, Regen - Schönberg und Regen - Viechtach versorgt.
        
Bayern war in drei Rayone eingeteilt und zwar in die Rayone 2, 3 und 4. Regen und die Nachbarorte lagen im Rayon 4. Die zu befördernden Poststücke erhielten einen einzeiligen Stempel mit der Ortsangabe und vor oder hinter dem Ortsnamen die Rayon-Nummer. Der erste Rayon Stempel von Regen hatte die Bezeichnung R.4.REGEN.
Später wurden diese Stempel geändert und es kamen Poststempel in verschiedenen Formen, wie Einzeiler-Ortststempel, Halbkreis- und Fingerhutstempel zur Verwendung.
        
Nach Einführung der Briefmarken - 1.11.1849 - wurden den Postagenturen sogenannte "geschlossene Nummernstempel" zugeteilt.
Regen erhielt in der 1. Verteilung , die am 2.1.1850 erfolgte,
die Stempelnummer 280.
Bei der 2. Verteilung am 1.12.1856 wurde der "offene Nummernstempel" 417 zugewiesen. Während der Verwendungszeit der Nummernstempel der
2. Verteilung wurde in Regen auch ein geschlossener Mühlradstempel
mit der Nr. 417 verwendet.
        
Im Jahre 1852 wurde in Kirchdorf i.W. und später auch in Rinchnach je eine Postnebenstelle eingerichtet, die dem Postamt Regen unterstellt waren.
Einige Orte im Bereich der Stadt Regen besaßen Landpostannahmestellen.
Dort wurde die anfallende Post gesammelt und mit einem Regener Landpoststempel versehen.
        
Mit Eröffnung der Eisenbahnlinie Plattling - Eisenstein im Jahre 1877 wurden die Postwagenlinien Regen - Deggendorf und Regen - Zwiesel eingestellt.
        
Am Bahnhof Regen wurde eine Postablage etwa Mitte November 1877 eingerichtet, die bis zum Frühjahr 1878 bestand.
Beginn und Ende der Postablage sind nicht genau nachweisbar.
Der früheste Nachweis für den Beginn ist eine Postkarte vom 9.11.1877, die sich im Besitz des 1. Vorsitzenden W. Boranek befindet.
        
1895 wurden in Kirchberg, 1896 in Triefenried bei March und Bischofsmais, Postagenturen eingerichtet, die ebenfalls dem Postamt Regen unterstellt waren. Gleichzeitig wurden Postwagenlinien von Regen zu diesen Postorten errichtet.       
In Langdorf bestand seit 1896 eine Postablagestelle, die 1898, ebenso wie Rinchnach und Kirchdorf, zu Postagenturen erhoben und ebenfalls dem Postamt Regen unterstellt wurden.
        
Am 1.8.1869 wurde in Regen der Telegraphenbetrieb mit Morsesystem mit Verbindungen nach Passau, Vilshofen, Osterhofen, Deggendorf, Teisnach, Bodenmais, Zwiesel und Eisenstein eingerichtet.
        
Die erste Fernsprechverbindung wurde im September 1899 zwischen dem Postamt Regen und der Postagentur Bischofmais hergestellt, die im Laufe des Dezembers 1899 noch bis Deggendorf geleitet wurde.